Torsten Zink vom Dienst freigestellt

Von Steffi Stocker

Schömberg/Pforzheim. Um die berufliche Zukunft von Torsten Zink ging es gestern vor dem Arbeitsgerichts in Pforzheim. Doch als der auf Ende März gekündigte Geschäftsführer der Schömberger Kurverwaltung kurz danach an seinen Arbeitsplatz zurückkehren wollte, wurde er vom Dienst freigestellt. Ihm war nur noch erlaubt, unter Aufsicht seine persönlichen Dinge aus dem Büro zu holen. Anfang Dezember hatte Zink seine Kündigung erhalten. Doch er wollte den Rauswurf zum Ende des kommenden Monats nicht akzeptieren. Deshalb trafen sich die Parteien gestern vor dem Arbeitsgericht in Pforzheim.

»Das Vertrauensverhältnis ist getrübt«, führte Frank Müller Fehlverhalten von Zink in der Amtsausübung an. Laut Anwalt der Gemeinde seien sowohl die Führung des Bereichs als auch die Erfüllung von Aufträgen und die Berichterstattung zu bemängeln. Gleichzeitig betonte Müller, dass es entsprechende Gespräche gegeben und der Gemeinderat den Schritt beschlossen habe. Die Frage der vorsitzenden Richterin Petra Selig nach einer Abmahnung im Vorfeld verneinte er.

»Ich weiß bis heute keinen konkreten Kündigungsgrund«, vermutet indes Zink eine politische Motivation. »Durch seine Aktivität hat sich die wirtschaftliche Situation für die lokalen Händler verbessert«, erläuterte sein Anwalt Alexander Bregler. »Vielleicht wittert die Bürgermeisterin Konkurrenz«, mutmaßte er, zumal Zink viel erreicht und Ansehen in der Bevölkerung gewonnen habe. Müller hielt dem entgegen, dass Personalien durch den Gemeinderat entschieden würden.

Gleichzeitig berichtete Zink, dass die ihm vorgeworfenen Budgetüberschreitungen nicht nachgewiesen werden konnten, wie er in jener Sitzung darlegte. »Es wurde eine Prüfung durch die Gemeindeprüfungsanstalt veranlasst«, konterte Müller, ohne sich jedoch darüber auszulassen, ob diese allgemeiner Art sei oder nur den Arbeitsbereich Zinks betreffe. Der Kurgeschäftsführer ­beruft sich auf seinen Vertrag bis 2013 und lehnt eine Abfindung ab. »Dann beantrage ich einen Auflösungsantrag und ihre Bäume werden nicht in den Himmel wachsen«, stellte Müller ihm in Aussicht. Vor diesem Hintergrund fordert Selig die Gemeinde auf, die Kündigungsgründe bis Mitte März zu konkretisieren. Zu einem Folgetermin am 20. Mai ordnete die Richterin zudem das Erscheinen von Bürgermeisterin Bettina Mettler an, die durch Hauptamtsleiterin Evelyn ­Foerster vertreten war. Eine nicht einfache Situation, denn sie ist gleichzeitig Personalvertreterin, wäre also für Zink die Ansprechpartnerin.

»Was es braucht, um in meinen Themen und Feldern vorwärts zu kommen, wird massiv gebremst«, sagte Zink im Anschluss. Er verwies auf die Notwendigkeit des konstanten Aufbaus des Tourismus für Schömberg und die Region. »Es gibt keinen Moment der Ruhe«, stellt er zudem die derzeitige Situation dar, in der es eigentlich an die Änderung der bestehenden Strukturen gehen müsse.

01.02.2010


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